Handschattenspiele

Während einer Blockwoche inszenierten wir an der Fachakademie fächerübergreifend rhythmische Kinderreime als Handschattenspiele.
Wir erlebten einen ästhetischen Erfahrungs- und Gestaltungsprozess, insbesondere in den Bereichen Bewegung, Sprache und Musik sowie im handwerklichen und bildnerischen Gestalten. Inhalte aus den Unterrichtsfächern Kunsterziehung und Werken sowie Musikerziehung und Rhythmik boten die Grundlage für das kreative Gestalten an der Schattenbühne.
Nach dieser erfolgreichen Projektarbeit möchten nun viele unserer Praktikantinnen ihre erworbenen Kompetenzen nutzen, um ähnliche Ideen in der Arbeit mit den Kindern an ihren Praxisstellen zu erproben.

Angela Ruff

 

 

 

Die Schüssel ist nicht nur eine Schüssel

Eine Projektarbeit aus dem Fachbereich Musische Gestaltung und Bewegungserziehung zum Spiel mit Objekten

 

Kinder machen es ganz selbstverständlich. Da wird ein Kochlöffel zum Schwert oder ein Topf zum Musikinstrument – Dinge werden animiert, erschaffen, verändert. Kinder leben in der Welt der Dinge auf eine ganz einfache phantasievolle Art, die wir Erwachsenen -so scheint es- längst vergessen haben.
Genau hier setzt eine Projektarbeit im I. Sozialpädagogischen Seminar in den Unterrichtsfächern Musikerziehung und Rhythmik sowie Kunst- und Werkerziehung an, die im Februar an der Fachakademie entstanden ist:

 

Objekttheater - den Blick auf die Welt der Dinge sichtbar machen, den Dingen ein Gesicht geben und Wörter wirken lassen - durch kleine rhythmisch-musikalische Spielszenen mit Alltagsgegenständen.

Sich Objekten aus einer anderen Perspektive zu widmen, verlangt viele verschiedene Fähigkeiten von den Studierenden wie z.B. Neugierde, Offenheit, Kreativität, Phantasie und Forschergeist. Vielleicht können Alltagsgegenstände doch vieles mehr, als wir gewöhnlich wahrnehmen? Ein Objekt „beleben" bedeutet, über den sogenannten Gebrauchswert des Gegenstands hinauszugehen oder genau diesen auf spielerische Weise noch zu verstärken - durch Sprache, durch Musik, durch Bewegung und durch Ausdruck, durch Über- oder Untertreibung.

Jedem Kind im Schulalter ist bekannt, dass eine Schüssel zum Backen oder Kochen da ist oder eine Zahnbürste zum Zähneputzen. Dass einem Gegenstand aber ein Charakter gegeben werden kann, indem man nur zwei Augen aufklebt und dieser Gegenstand damit ein Gesicht bekommt und plötzlich eine eigene Aussage hat, weckt die Phantasie und lädt zum Spiel mit dem Objekt ein. Ergänzt man diese Gestaltung durch einen musikalischen Ausdruck, indem Geräusche, Klänge oder Töne durch Instrumente oder stimmliche Lautäußerungen hinzugefügt werden, erscheint das Objekt endgültig lebendig.

Lässt man sich auf dieses Spiel ein, so fordert man von den Spielern so manches:
Selbst zu spielen und gleichzeitig zurückzutreten hinter den Gegenstand, auf eine Art selbst zum Charakter des Objekts zu werden- rund wie die Schüssel und borstig wie die Zahnbürste- und dabei doch nur unterstützend das Objekt darstellen.
Sprache wirkt dabei in ihrer einfachsten Form. Nicht Geschichten werden erzählt, sondern der Gegenstand selbst stellt sich vor. Eigenschaften werden benannt, Tätigkeiten gespielt, sowohl im körperlichen wie auch im musikalischen Ausdruck.
Das Spiel mit Objekten verlangt vom Spieler dabei ein auf das Wesentliche reduzierte Suchen nach Wörtern, Tönen und Bewegungen.
Diese elementare Bedeutung der Dinge stellt auch die Beziehung zwischen Menschen und den Dingen ihres Alltagslebens dar – das unmittelbare Erlebnis, mit eigenen Händen ein Objekt als Person zu erschaffen und sich beim Spielen damit zu identifizieren, gibt den Dingen und dem Spieler einen inneren Wert, der weit über den alltäglichen Gebrauchswert hinausreicht.
Durch diese intensive Auseinandersetzung kann eine innere Haltung zur Welt entstehen, die uns umgibt und die so manches Mal in ihrer Faszination als solches vielleicht gar nicht mehr bewusst wahrgenommen wird.

Nicht nur in der Ausbildung zur Erzieherin, sondern auch im späteren Berufsalltag wird musikalisch-künstlerisches Gestalten und szenisches Darstellen als Gemeinschaftsprozess erfahren. Eigene Ausdruckswege können entdeckt werden und sich eine Vielfalt und Beweglichkeit im Denken und Handeln entfalten.
Solche fächerübergreifenden Projekte leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung nicht nur bei Kindern, sondern auch bei den Studierenden an der Fachakademie.

Eine Schüssel ist eben nicht nur eine Schüssel...

 

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Wörter wirken lassen

In einer fächerübergreifenden Projektarbeit im Fachbereich "Musische Gestaltung und Bewegungserziehung" setzen sich die Erzieherpraktikantinnen im I. Sozialpädagogischen Seminar auf elementare Weise mit der Funktion, dem Gebrauch, dem Nutzen sowie den Eigenschaften verschiedener Alltagsgegenstände und Vorgänge auseinander. Die künstlerische Gestaltung der Alltagsmaterialien, die allesamt aus der Erlebniswelt der Kinder stammen, verleihen den Objekten einen eigenen Charakter und unterstützen auf kindgerechte Weise den sprachlichen Ausdruck.

Die Verbindung aus Sprache und Material soll durch die Unterstützung von rhythmischen Bewegungselementen und passenden musikalischen Impulsen erlebbar werden.

 

Theaterprojekt des SPS II in englischer Sprache

„Once upon a time there was a girl called Snow White..." Aber wie wäre es, wenn unser Schneewittchen sich plötzlich in einer neuen modernen Welt befinden würde? Dank der Kreativität der Erzieherpraktikantinnen des II. Sozialpädagogischen Seminars reist unsere Prinzessin durch einen verzauberten Spiegel und erreicht die reelle Welt.

Auf dieser magischen Reise begleiteten uns die Erzieherpraktikantinnen, die unter der Leitung von Frau Eleonora Riccadona die neue Geschichte Schneewittchens in Englisch erfassten und inszenierten. Die Klasse 5a des Ursulinen-Gymnasiums besuchte zusammen mit Frau Marita Fornoff die Aufführung. Auch Frau Erika Möckl war als Ehrengast dabei.

Die Schauspielerinnen sorgten für eine unterhaltsame Aufführung in englischer Sprache und die kleinen Gäste freuten sich über den Besuch. Unser Theaterstück wurde im Meditationsraum der Fachakademie aufgeführt. Es war ein sehr gelungenes Schulspiel.

Eleonora Riccadona